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220619

(2019) Handbuch kritische Theorie, Dordrecht, Springer.

Wie die "dunklen schriftsteller des Bürgertums" die Dialektik der Aufklärung erhellen

Gunzelin Schmid Noerr

pp. 1-24

Die "dunklen Schriftsteller des Bürgertums' – beispielhaft de Sade, Hobbes, Mandeville, Nietzsche – fungieren in der Dialektik der Aufklärung (und in der Kritischen Theorie insgesamt) als dialektische Umschlagspunkte. Sie vertreten die Perspektive der jeweils Herrschenden mit einer Radikalität, die in der offiziösen Philosophie ihrer Zeit eher verschleiert wird, die sich aber bei entsprechend gesellschaftstheoretisch aufgeklärter Lektüre für gegenläufige, herrschaftskritische Interessen nutzbar machen lässt. In diesem Sinn interpretieren Horkheimer und Adorno, einer Anregung Geoffrey Gorers folgend, auch de Sades Rechtfertigung ‚faschistischer" Verhaltensweisen. Sie skizzieren eine epochale Tendenz der gesellschaftlichen Verdrängung ethisch-universalistischen Orientierungswissens durch wissenschaftlich-technisches Verfügungswissen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-12707-7_5-1

Full citation:

Schmid Noerr, G. (2019)., Wie die "dunklen schriftsteller des Bürgertums" die Dialektik der Aufklärung erhellen, in U. H. Bittlingmayer, A. Demirović & T. Freytag (Hrsg.), Handbuch kritische Theorie, Dordrecht, Springer, pp. 1-24.

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