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216067

(2019) Schriften zur Organisation 2, Dordrecht, Springer.

Allgemeine Theorie organisierter Sozialsysteme

Niklas Luhmann

pp. 219-235

"Systembildung durch Organisation kann begriffen werden als Rekonstruktion doppelter, relativ unabhängig variierender Kontingenzen. Der eine Kontingenzbereich liegt in den Verhaltensdispositionen der Personen, die Handlungen zum System beitragen (Mitglieder). […] Der andere Kontingenzbereich liegt in den Regeln […], nach denen Mitglieder sich verhalten sollen. Auch diese Regeln sind kontingent. Sie werden nur durch Entscheidung begründet. Sie gelten positiv. Ihre Änderbarkeit wird daher mitimpliziert und oft mitgeregelt. Organisierte Sozialsysteme konstituieren sich dadurch, daß diese beiden Kontingenzen aufeinander bezogen und miteinander verknüpft werden und sich dadurch wechselseitig in ihrem Variationsspielraum beschränken. Die Mitgliedschaft wird, mehr oder weniger strikt, zumindest aber ‚formal", an die Bedingung der Regelbefolgung gebunden. Nur wer die Regeln anerkennt, kann eintreten. Wer sie nicht mehr befolgen will, muß austreten."

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-23210-8_9

Full citation:

Luhmann, N. (2019). Allgemeine Theorie organisierter Sozialsysteme, in Schriften zur Organisation 2, Dordrecht, Springer, pp. 219-235.

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